Ich kann dem Autor nur sehr eingeschränkt zustimmen.
Ich halte es zwar für wahr, dass das Ausscheren aus dem "politischen Mainstream" vor allem bei diesem Themenbereich sehr verpönt ist und sehr schnell zu den typischen Vorurteilen (siehe Bob: "Er wirkt auf mich ein wenig wie ein Neo-Nazi der alle Ausländer als Feinde darstellt. ") führt.
Trotzdem muss ich Bob zustimmen, da es sich meiner Meinung nach (fast) kein Politiker / Bundestagsabgeordneter leisten könnte, selbst nach Legalisierung der Homoehe für die Legalisierung von Inzest zu stehen. Dafür ist es gesellschaftlich nicht nur viel zu schlecht angesehen (verachtet sogar), sondern auch nicht legal, und das aus guten Gründen. Gegen Polygamie gibt es zwar nicht ganz so starke Argumente, aber vor allem im Vergleich zu homosexuellen Paaren steht es um Toleranz oder sogar Akzeptanz wesentlich schlechter (in Deutschland).
Deshalb ist es auch meiner Meinung nach in absehbarer Zeit nicht realistisch, dass Inzest oder Polygamie in irgendeiner Weise legalisiert oder akzeptiert werden, womit das eigentliche Argument des Autors widerlegt bzw. tot ist.
Kritik am Text
Der Text beginnt mit krassem Medienbashing. Wer will hier Meinungsfreiheit (ich meine hier die implizite Aussage und Kritik des Textes, dass man laut Gesellschaft nur einer Meinung sein kann) und sich nicht in den politischen Mainstream ziehen lassen? Die Medien sind doch die beste Instanz zur Kontrolle und Kritik der Politik, und dann wird auch nicht nur der "Hinterwäldler, der gegen die Homoehe ist, weil Kirche oder so" angeprangert. Natürlich gibt es in bestimmten Fällen immer mal wieder Bagatellisierungen und Kommerzialisierung seitens der Medien, aber das heißt doch längst nicht, dass alle sofort zur Lügenpresse gehören?
Dann, wenn der Text die Aufmerksamkeit aller hat, kann man sich ja dem eigentlichen Thema widmen, der Homoehe. Eben schnell ein wenig mit Inzest und Polygamie Angst gemacht, dazwischen wieder ein wenig Gesellschafts- und Medienkritik, und fertig ist der kontroverse Text, über den sich alle Welt aufregen kann.
(Zur Info: Übertreibung ist auch ein Stilmittel!)
Auch Barbarossa kann ich eigentlich nur zustimmen, jedoch würde ich gerne erfahren, was du von den im Text angeführten Argumenten hältst. Du sagst ja am Ende deines Posts, dass du selbst nicht gegen die Homoehe bist, es aber trotzdem viele Gegner in der CDU/CSU gibt - ich würde gerne wissen, wie du dir diese Ablehnung erklärst. Natürlich ist es gut, dass in der Politik verschiedene Meinungen vertreten werden, dafür leben wir ja in einer Demokratie. Doch ich selbst sehe einfach keine echten Argumente gegen die Homoehe, außer halt die krass erzkonservative Haltung einiger Deutscher (Politiker).
Ich könnte das hier noch weiterführen und bspw. auf Art. 2 des Grundgesetzes eingehen, jedoch geht mir das für die jetzige Uhrzeit und wahrscheinlich auch für diesen Thread zu weit, deshalb hör' ich hier mal auf.