Beiträge von BobDaMaster im Thema „Diskussionsstoff zum Thema Homoehe mit Bitchfight-Potential“

    Ich finde den Artikel ziemlich schwachsinnig. Der Autor meint, er müsse auch mal Argumente gegen die Ehe für gleichgeschlechtliche Partner bringen, behauptet dann aber nur das würde die Türen auch für Inzest und Polygamie öffnen.
    Gleichgeschlechtliche Beziehungen sind auch bereits jetzt schon akzeptiert, genießen aber noch nicht die gleichen Rechte wie eine Ehe. Aus diesem Grund gibt es ja die Diskussion. Schwule und Lesben zu diskriminieren stellt in den meisten westlichen Ländern eine Straftat dar. Auch in Deutschland ist es beispielsweise verboten sie zu diskriminieren, wie es ja auch im Artikel an einem Beispiel gezeigt wird, wo die eine Politikerin eine Anzeige wegen Volksverhetzung bekam. Es ist also per Gesetz verboten negative Aussagen über sie zu machen oder sie anderweitig zu Diskriminieren, aber das Gesetz selbst stellt sie trotzdem nicht gleich mit "normalen" Hetero-Partnerschaften. Alleine aus diesem Grund wäre es also nur logisch auch Schwulen und Lesben das Heiraten zu erlauben.


    Inzest dagegen ist eine Straftat. Inzest bezeichnet übrigens nicht eine Beziehung (zwischen Familienmitgliedern), sondern den Geschlechtsverkehr zwischen ihnen. Es ist also weder erlaubt, noch irgendwie anders geduldet Sex mit einem anderen Familienmitglied zu haben.


    Der Autor vergleicht also die Homo-Ehe, welche eine Erweiterung der ohnehin schon stark akzeptierten und mit Rechten ausgestatteten Lebenspartnerschaft ist, mit Inzest, was überhaupt keine Beziehung beschreibt und bisher außerdem verboten (und auch moralisch nicht akzeptiert) ist und behauptet dann quasi "Wenn wir Ehe zwischen Homosexuelle erlauben wird auch gleich die Ehe zwischen Familienmitglieder mit eingeführt". Das ist schlicht und ergreifend falsch. Das eine ist bereits fast auf dem Niveau der Ehe, das andere ist verboten. Und nur weil die Homo-Ehe erlaubt wird, wird Inzest nicht nur auf einmal ebenfalls erlaubt, nein, sie wird sogar noch mit der Hetero-Ehe gleichgestellt. Also bitte, wie kommt man auf so nen Schwachsinn.
    Aussagen über Polygamie aus einem anderen Land (wo Polygamie übrigens auch nicht gleichberechtigt ist) sind genau so wenig hilfreich.


    Für mich wirkt der Artikel so, als wolle der Verfasser Angst schüren, indem er eine Ehe von Homosexuellen gleich stellt mit moralisch fragwürdigen und verbotenen Partnerschaften. Er wirkt auf mich ein wenig wie ein Neo-Nazi der alle Ausländer als Feinde darstellt.
    Ein Argument gegen die Homo-Ehe habe ich jedenfalls im Artikel nicht gesehen.



    Und nebenbei:

    ohne jetzt auf den artikel an sich einzugehen - war EUCH bewusst, dass inzest illegal ist? ich mein, ich hab keine schwester & bin nicht im geringsten davon betroffen, aber ich hätte nicht erwartet dass so ein mittelalterlich anmutendes verbot noch existiert.


    Ja, sowas war mir bewusst, das nennt sich Allgemeinbildung. Wie gesagt beschreibt Inzest keine Beziehung oder Partnerschaft, sondern den Geschlechtsverkehr zwischen Verwandten. Für dieses Verbot gibt es übrigens tatsächlich gute Gründe. Zum einen die von Barbarossa erwähnte erhöhte Gefahr einer Behinderung bei dadurch gezeugten Kindern. Außerdem dient es dem Schutz minderjähriger Kinder, denn natürlich ist es als Elter eines Kindes auch verboten mit diesem Sex zu haben. Ohne das Verbot wäre auch sicherlich ein viel höheres Risiko von Kindesmissbrauch die Folge.
    Das Verfassungsgericht meinte dazu auch "Inzestverbindungen führt zu einer Überschneidung von Verwandtschaftsbeziehungen und sozialen Rollenverteilungen und damit zu einer Beeinträchtigung der in einer Familie strukturgebenden Zuordnungen". Laut Verfassung ist nämlich die Familie zu schützen und ein durch Inzest gezeugtes Kind könnte beispielsweise (wenn es durch Tochter deren Vater gezeugt wird) den gleichen Vater haben wie die eigene Mutter (wodurch die Mutter auch eine Art Halb-Oma ist) usw.
    Außerdem ist Inzest, vor allem wegen der hohen Gefahr einer Behinderung und dem Risiko des Kindesmissbrauchs, auch gesellschaftlich nicht akzeptiert und moralisch fragwürdig. Aus diesen Gründen finde ich dieses Verbot durchaus angebracht.
    Ferner ist das auch nicht mittelalterlich, denn im Mittelalter gab es viel mehr Fälle von Inzucht und damals war es auch keine Straftat.