Armut in Deutschland und finanzielle Hilfe für Griechenland sind zwei Paar Schuhe. Neue Sozialhilfen bzw. andere Bedigungen schafft man nicht durch Schließung des Geldhahns für Griechenland. Der Grund für den Rettungsschirm ist eben, dass der Euro stabilisiert wird. Wenn der einbricht, haben wir ganz andere Probleme als Armut.
Zu den Punkten auf dem schwachsinnigen Bild im Startpost:
1.) Ja, es gibt Familien, die nicht genug zu Essen haben. Für die gibt es aber mehrere staatliche Hilfen. Zum einen ALG I und ALG II (Hartz 4). Das sind eben Sozialgelder, die verhindern, dass Arbeitslose obdachlos werden oder hungern. Absolute Armut, bei der Menschen aufgrund ihrer Armut zu verhungern oder zu erfrieren drohen, gibt es in Deutschland außerdem so gut wie gar nicht. Darüber hinaus gibt es die Tafel, Wohnhäuser für Obdachlose und andere soziale Einrichtungen. Natürlich gibt es da Lücken, aber es wird schon eine Menge getan, um Armut zu bekämpfen.
2.) Alte Menschen, die schlecht behandelt werden... Das ist in der Tat ein Problem, ich kann mir allerdings nicht vorstellen, wie man das rein finanziell lösen soll. Soll der Staat jeden Pfleger noch einmal bezuschussen, damit er seinen Beruf auch ja ernst nimmt? Pflege kostet und wer da höhere Ansprüche hat, braucht finanzielle Hilfe der Familie. Und Pfleger, die ihren Beruf nicht ernst nehmen, werden sowieso entlassen, wenn es auffliegt. Da kann der Staat nicht viel machen, die entsprechende Kontrolle ist Aufgabe der Leitung der Altenheime
3.) Patienten, die nicht ausreichend behandelt werden. Kann ich nicht viel zu sagen, die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt eigentlich das Wichtigste. Da bräuchte ich jetzt konkrete Fälle, um die Situation beurteilen zu können, der Begriff Patient umfasst schließlich alle möglichen Krankheiten. Ein Arzt ist außerdem auch kein Magier und muss erst einmal herausfinden, wo denn nun das Problem liegt.
4.) Arbeitslosigkeit ist nicht schön, aber auch nicht so einfach zu bekämpfen. Arbeitsplätze hängen immer von der Wirtschaftslage ab, in Deutschland haben wir eine freie Marktwirtschaft, der Staat greift also nicht aktiv ein. Würde der Staat zu stark eingreifen, könnte die Wirtschaft zusammenbrechen. Die Aufgabe des Staates ist es, die Wirtschaft mit Gesetzen zu stabilisieren. Außerdem können, je nach Wirtschaftspolitik des Staates, bspw. die Stabilisierung des Geldwerts oder antizyklische Investitionen im Vordergrund stehen, es gibt nämlich einen Konjunkturzyklus mit wirtschaftlichen Hoch- und Tiefpunkten. Der Staat kann aber keine Arbeitsplätze herbeizaubern, er kann höchstens versuchen, gleiche Voraussetzungen für Bildung etc. zu schaffen. Das passiert durch Abschaffung von Studiengebühren im Moment sogar. Die Ungleichheiten in Sachen Bildung sind allerdings auch stark familiär bedingt. Kinder von reichen Eltern werden eher auf eine höhere Schulform geschickt und bekommen Nachhilfe etc. bezahlt, ärmeren Familien ist eine gute Bildung nicht so wichtig. Darauf kann der Staat eben keinen Einfluss nehmen.
Ich verstehe übrigens auch nicht, wieso jeder denkt, dass die Regierung sich nicht um nationale Probleme kümmert, nur weil Geld nach Griechenland fließt. Das fordert keine ständige Aufmerksamkeit Hier tut jeder so, als wäre Deutschland so arm dran. Tatsächlich hat aber jedes Land die angesprochenen Probleme. Warum nur? Hm...