Adahy träumte von einer grünen Wiese mit saftigem Gras und bunten Blumen die ihm an den Nüstern kitzelten.
Und gelbe Glockenblumen bewegten sich im Wind und klingelten.
"dingelingeling klingelingeling"
Adahy wachte langsam auf,doch das Klingeln war immer noch da.Er hob den Kopf und machte die Augen auf.
Vor ihm stand ein wunderschöner Schlitten mit Rentieren und an ihrem Geschirr klingelten tausend goldene Glöckchen.
Neben dem Schlitten stand ein alter Mann mit einem langen weisen Bart und sah mit gütigen Augen auf ihn herab.
In der Hand hielt er ein kleines Bündel Heu. Damit hatte er Adahy wach gekitzelt.
Er lächelte "Na wen haben wir denn da? Was machst du denn hier so ganz alleine?"
Adahy schaute den alten Mann an. Wie seltsam er hatte überhaupt keine Angst vor ihm.
Obwohl Asuam die Herde immer vor den Menschen gewarnt hatte.
Und was noch seltsamer war Adahy verstand alles was der alte Mann sagte.
"Mein Name ist Santa Claus und die Rentiere vor dem Schlitten sind meine Freunde.Darf ich vorstellen:
Dancer,Dasher, Vixen, Prancer,Cupid,Comet, Blitzen und Donner
Es ist die Nacht vor Heilig Abend und wir machen eine kleine Testfahrt."
Die Rentiere vorm Schlitten schauten Adahy freundlich an und Donner sagte:
"Du hast wohl deine Familie verloren magst du mit uns mitkommen?"
Adahy nickte schüchtern,denn lieber würde er mit ins Unbekannte fahren,
statt allein im Dunkeln zurück zu bleiben.
Santa Claus machte hinten im Schlitten Platz und half dem Adahy in den Schlitten.
Dann deckte er ihn mit einer kuscheligen warmen Decke zu.
"Schlaf noch ein bischen kleiner Adahy,wir sind bald zuhause"
Es war warm und gemütlich und es roch herrlich nach Futter.
Adahy spürte noch wie der Schlitten sich bewegte,dann schlief er erschöpft wieder ein.
Plötzlich gab es einen Ruck und der Schlitten stand still. Adahy schaute zaghaft unter der Decke hervor und kniff seine Augen zusammen,denn um ihn herum war es strahlend hell.
Der Schlitten stand auf einem Dorfplatz neben einem riesigen Tannenbaum. Der Baum war über und über mit kleinen Sternen geschmückt und leuchtete und strahlte.
Es duftete nach Vanille und Honig und Äpfeln und mmhhhhhhh.....
Adahy hatte sowas noch nie erlebt.Er sprang aus dem Schlitten und sah sich um.
Rund um den Platz standen hübsche Häuschen deren Schornsteine qualmten.
Eisblumen an den mit Lichtern geschmückten Fenstern. Glitzernde Eiszapfen hingen von den Dächern.
Leise erklang Weihnachtsmusik aus dem Hintergrund.
Plötzlich gingen einige Türen auf und heraus sprangen kleine Wesen.
Wie Menschenkinder anzusehn,doch manche trugen Bärte. Sie hatten rote Wangen und lachten fröhlich.
Bunt gekleidet mit Zipfelmützen kamen sie auf Santa Claus und den Schlitten zu.
Santa Claus begrüsste sie und stellte Adahy vor.
"Wir haben einen kleinen Gast unter uns.Bitte kümmert euch um ihn meine Lieben"
Flinke Fingerchen spannten die anderen Rentiere aus und eine kleine Elfe Namens Finchen streichelte Adahy über den Kopf.
"Komm mein Kleiner du wirst hungrig sein." Gemeinsam mit den andern liefen sie auf ein rotes Tor zu.
Der Rentierstall war herrlich.
Es war angenehm warm und hell. Auf dem Boden eine dicke Strohschicht und in den Raufen duftendes Heu.Jedes der Rentiere hatte seinen eigenen Bereich und über den Futterschüsseln hingen kleine goldene Schildchen mit den Namen drauf.
Die Elfen schütteten Äpfel und Karotten in die Schüsseln und auch Adahy bekam einen Platz für sich.
Er vergrub seine Nase in dem wundervollen Essen und mampfte gücklich vor sich hin.
Als er satt war,kuschelte er sich in das weiche Stroh und schlief zufrieden ein.
Am nächsten Tag war Heilig Abend. Der Tag im Jahr an dem Santa Claus mit seinem Schlitten
durch die Nacht fährt um allen Kindern dieser Welt Geschenke zu bringen.
Alle waren super aufgeregt und sehr beschäftigt.Der Schlitten war schon fertig gepackt und die
Elfen kamen in den Stall um die Rentiere zu holen.
Dancer,Dasher, Vixen, Prancer,Cupid,Comet, Blitzen und Donner freuten sich schon.
Sie bekamen Schüsselchen mit einer Mischung aus Maischebrei undn Sternenstaub zum Frühstück.
Das machte satt schmeckte lecker und man konnte damit fliegen.
Adahy schaute dem Treiben zu und fühlte sich unter all den netten Elfen und seinen neuen Rentierfreunden wohl.
Die grossen Rentiere wurden angespannt und Santa setzte sich in den Schlitten.
Mit einem lauten "HOHOHO" erhob er sich in die Luft und wusch... weg war er.
Adahy schaute dem Schlitten staunend hinterher. Finchen kam angelaufen und spielte ein bischen mit Adahy.
Als es Abend wurde war Adahy müde und lief wieder in den Stall.
Er hatte den ganzen Tag gespielt und viele leckere Sachen gegessen.
Sogar Weihnachtsplätzchen die herrlich nach Vanille schmeckten hatte er probiert
und dennoch war er nicht wirklich glücklich.
Er dachte an Asuam und die anderen aus der Herde. Wie es ihnen wohl gehen mochte?
Hatten sie inzwischen Futter gefunden?
Alles Fragen auf die er keine Antwort wusste und die ihn unglücklich machten.
Finchen kam in dem Stall um nach ihm zu sehn."Adahy warum machst du so ein trauriges Gesicht?
Gefällt es dir hier nicht? Da brach alles aus Adahy heraus.
Er erzähle ihr von seiner Familie und daß sie Hunger litten. Von der Kälte und den grausamen Wölfen.
Davon daß viele Tiere in diesem Jahr erfroren oder verhungerten wenn nicht bald etwas passiert.
Finchen streichelte ihn und machte ihm Mut. "Es ist Weihnachten Adahy und wenn ein Wunder geschieht
dann heute. Du musst nur daran glauben."
Dann gab sie ihm ein Küsschen auf die Nase und ging.
Spater hörte Adahy die Glöckchen von Santas Schlitten und sah ihn vor dem Stall stehn.
Um ihn herum viele Elfen die aufgeregt auf ihn einredeten.
Er schaute durch ein kleines Fensterchen und sah wie die Elfen Sachen beischleppten und im Nikolaussack verstauten.
Plötzlich ging die Tür auf und Santa Claus kam herein. "Adahy was wünscht du dir denn zu Weihnachten?"
Adahy musste nicht lange überlegen und sagte " Ich möchte Weihnachten bei meiner Familie sein"
Santa lachte laut und sagte " Ich denke das bekommen wir hin"
Zusammen gingen beide zum Schlitten und die Elfen verabschiedeten sich von Adahy.
Der sprang in den Schlitten und kuschelte sich neben Santa Claus unter einer weichen Decke zusammen.
Hinten war diesmal kein Platz denn da stand der prall gefüllte Geschenkesack.
Es war schon Nacht als der Schlitten landete. Im hellen Mondlich sah sich Adahy um.
Er befand sich in einem Talkessel. Um ihn herum waren hohe schneebedeckte Berge und es standen einige Tannen und Fichten da die wenns schneite etwas Schutz boten.
Grosse Schatten kamen langsam auf den Schlitten zu und Adahy erkannte seine Familie.
Es ging ihnen gut und sie freuten sich ihn zu sehn.
Santa stieg aus dem Schlitten und holte einen kleinen Beutel aus der Tasche.
Dann streute er ein glitzerndes Pulver über die riesige Tanne,die neben ihnen stand.
Das Pulver sauste um den Baum herum von unten bis ganz nach oben in die Spitze und als es oben war
erstrahlte der Baum in einem magischen Glanz. Er war voller Lichter und geschmückt mit Haferplätzchen und roten Äpfeln. Der ganze Talkessel war erfüllt von dem Duft und Licht des Weihnachtsbaums
Plötzlich tauchten noch mehr Tiere aus der Dunkelheit auf. Hasen und Rehe und kleine Waldmäuse
und Vögel kamen und setzten sich in die Zweige der umstehenden Bäume. Alle vertrugen sich und schauten auf den wunderschönen Weihnachtsbaum.
Santa nahm seinen Sack aus dem Schlitten und verteilte alle möglichen Leckereien.
Es war für alle genug da. Alle waren satt und gücklich.
Aber am allermeisten freute sich Adahy.Denn er war wieder zuhause bei seiner Familie.
von Mari
Beiträge von Marilora im Thema „[Zeitung] Weihnachtsgedichte und -geschichten“
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Die Luft war klirrend kalt
Alles war wie in Watte gepackt.Das einzigste Geräusch ein leises Scharren im Schnee.
Es war später Nachmittag und die Herde suchte nach Futter.
Seit Tagen hatte es geschneit und eine dicke kalte Schneeschicht bedeckte den gefrorenen Boden.
Die Futtersuche war beschwerlich. Ein paar magere Zweige hier und da, einige verdorrte Blätter,
mehr war nicht zu finden.Die Rentiere waren Kälte gewöhnt, doch dieses Jahr war es besonders hart.
Sie fanden kaum Futter und unter ihnen befand sich noch ein Kalb.Ein Nachzügler nicht mal ein
Jahr alt und das jüngste Mitglied der Herde. Vor einigen Jahren war es eine grosse Herde gewesen,
aber im Lauf der Zeit wurden es immer weniger Tiere. Die Wälder, die ihnen Schutz boten,
verschwanden mehr und mehr.
Es gab immer mehr Menschensiedlungen und Autobahnen. Beton statt Gras. Schmutz und Lärm statt Natur.
Die Herde war nur noch klein und Asuam der alte Bulle mit dem prächtigen Geweih,führte seine Familie
in Richtung Berge. In der Hoffnung etwas Schutz und Futter zu finden.
Langsam senkte sich Nebel übers Land. Adahy das Kalb sprang übermütig zwischen den andern Junghirschen herum und versuchte sie zum Spielen anzustiften. Doch keiner hatte Lust. Sie waren geschwächt und hungrig,denn der Winter war hart und sie fanden nur wenig zu fressen. Gerade soviel um nicht zu verhungern.
Asuam hob den Kopf und verharrte. Seine klaren braunen Augen schauten aufmerksam in die Ferne.
Seine Ohren bewegten sich und er lauschte in die Stille.
Etwas stimmte nicht.
Plötzlich nahm er eine Bewegung war.
Ein dunkler Schatten tauchte wie ein Geist aus dem Schnee auf und noch einer.
Eine winzige Schrecksekunde dann brach die Hölle los. Wölfe !!!
Ein ganzes Rudel hatte sich angeschlichen und griff nun die Herde an.
Sie hatten es auf die schwachen Tiere abgesehn und versuchten die Herde auseinender zu treiben.
Die Rentiere wussten sie mussten zusammen bleiben nur dann hatten sie eine Chance.
Die Wölfe hatten Respekt vor den grossen Geweihen und den kräftigen Hufen.
Aber auch sie waren hungrig und mussten den Angriff wagen. Sie hatten die Herde umzingelt und rannten nun direkt in sie hinein.
Die Rentiere versuchten zu fliehen. Asuam übernahm die Führung und alle rannten hinter ihm her.Der kleine Adahy wurde von 2 grossen Wölfen immer mehr auf die Seite gedrängt.
Er konnte noch nicht so schnell laufen wie die andern.
Panik überkam ihn und er schrie vor Angst.Plötzlich sah er eine der ältesten Kühe der Herde auf ihn zu kommen. Sie warf sich zwischen ihn und die Wölfe und kämpfte mit ihnen.
Adahy lief weiter dahin wo er die andern seiner Herde vermutete.
Sehen konnte er sie nicht mehr denn die Dunkelheit hatte sich übers Land gesenkt.Er hörte die Wölfe heulen und auch das aufschreien der alten Rentierkuh und er wusste daß sie ihm das Leben gerettet hatte.
Er lief und lief und lief bis er nicht mehr konnte.
Müde und zitternd vor Angst blieb er irgendwann stehn und lauschte.
Von seiner Familie keine Spur er hatte seine Herde verloren. Als ihm das bewusst wurde sank er traurig in die Knie und legte sich in den kalten Schnee. Er schloss die Augen und schlief ein.