3. Kapitel "Die seltsame Reise nach Kleingrad"
Anmerkung:
Hierbei handelt es sich um die persönlichen Tagebucheintragungen von Paul Addermire der auf einem der Schiffe die Expedition und Unternehmung mit leitete. Es gibt auch noch weitere erhaltene Tagebücher von einem Militäroffizier und einem Schiffskapitän die allerdings unter Verschluss gehalten werden da ihr Zustand zu Kritisch ist und diese Bücher sehr Anfällig für jegliche Berührung derzeit sind.
Erster Eintrag: Tag vor dem Auslaufen
Ich kann es immer noch nicht fassen. Morgen geht es los auf die See und die Fahrt wird endlich aufgenommen. Nach diesen ganzen Monaten und fast ja man könnte schon fast sagen Jahren der Vorbereitung ist es endlich soweit. Wir können endlich mit der gezielten Fahrt nach Kleingrad beginnen. Wenn ich bedenke was dies alles gekostet hat und welchen Aufwand wir betreiben mussten damit dies funktioniert kann ich es selbst immer noch nicht glauben.
An dieser Stelle sei ein persönlicher Dank an alle gerichtet die dies möglich gemacht haben, auch wenn dies natürlich nie jemand lesen wird. Wieso mache ich mir also die Mühe und schreibe es noch einmal auf? Keine Ahnung was mich gerade wieder für Gedanken hin- und herschwenken lassen. Oder ist es dieses doch leicht beklemmende Gefühl nachdem was ich alles erfahren habe? Der Kaiser ist auch sehr in Sorge, die Anschläge, die ganzen Spione und dann auch noch die Schwestern dieses Zirkels die sich immer mehr einmischen erneut. Selbst der Orden wird nicht wirklich ihrer mächtig.
Doch nun sei einmal das positive hervor gehoben. Wir haben eine ganze kleine Schiffsflotte im geheimen zusammentragen können. Wir haben sie so geheim koordinieren können das es sogar nach außen hin aussieht als wären alle auf unterschiedlichen Reisen unterwegs, gestartet von unterschiedlichen Häfen, unterschiedliche Koordinierungsziele, verschiedene Reisepläne, verschiedene Ladungen, verschiedene Personen die unterschiedliche Daten haben. Doch sie werden alle ihr Ziel erreichen und wir werden vereint als Flotte den letzten Teil der Reise bestreiten können.
Kleingrad.... ich habe schon viel von dieser Gegend gehört. Eine Inselgruppe an größere Ländereien stoßend. Dort soll es reichhaltige Tonschichten geben mit großen Goldvorkommen. Diese könnten alleine schon für die Finanzierung der weiteren Großprojekte dienlich sein sowie auch für die Kaiserliche Armee um endgültig diese schwellenden Konflikt doch noch zu beenden.
Es schwillt mir wieder der Kopf an und mir stehen die Haare zu Berge wenn ich an diese Schwesternschaft denken muss. Angeblich haben sich mittlerweile alle Schwestern um eine einzelne versammelt die sie als ihre Anführerin sogar betrachten. Wenn sich selbst eine solche Rangordnung mit Führung dort abbildet deutet dies von einem größeren Plan hin. Ich darf mich persönlich dabei nicht von meinem Vorhaben abbringen lassen. Die Baupläne habe ich alle hier verschlossen in meiner Truhe. Es wird sicher alles gut gehen. Ich sollte noch etwas schlafen und noch einmal etwas an Land spazieren gehen, dies wird mir in der nächsten Zeit ja eher verwehrt bleiben...
Zweiter Eintrag: Wir legen ab
Nun ist es soweit, vor ungefähr 2 Stunden haben wir den Hafen verlassen. Es war ein seltsames Gefühl als wir abgelegt haben. Das leichte Flattern und das Spannen der Seile durch die Segel. Das Raunen des zusätzlichen Elektromotors das wir leichter durch die Hafengasse kamen. Kein großer Abschied am Steg oder ähnliches. Kein Wunder es muss ja alles geheim bleiben. Es war die Besatzung an Deck und der Kapitän hielt noch eine kurze Ansprache bevor es los ging. Die letzten kleinen Dinge waren zuvor noch geladen worden unter Deck. Da ich ja mit an Bort bin haben wir mehr Elektronische und Technische Ausrüstung geladen. Der Rest ist Proviant und einige andere kleinere Teile die jedoch nicht weiter ins Gewicht fallen.
Ich kann mich an diesen Augenblick genau erinnern. Die Möwen kreischten und flogen über unsere Köpfe hinweg. Man konnte sehen das ein kleiner Schwarm Flugfische kurz über das Wasser sprangen und weiter schwammen, während wir uns langsam vom Steg wegbewegten. Es war ein lauteres Knarzen zu hören von den dicken Brettern. Die Seile die gelöst worden waren, wurden eingezogen und es war wohl in einem jeden Gesicht von uns geschrieben. Wir werden diese Küste und diese Ländereien länger nicht mehr erblicken können.
Persönlich hoffend das man sie so oder so wieder erreicht doch kann man da sicher sein? Richtig sicher ist nichts auf dieser Welt das ist mir schon länger klar, doch man sollte ja auch nicht den Teufel an die Wand malen.
Gott sei Dank habe ich auf eigenen Wunsch mir mein Malskript einpacken lassen. Doch irgendwie ist mir gerade weder nach malen noch nach etwas anderem zu mute. Ich habe eher die ganze Zeit zurück gestarrt an die Küste während ich schon immer wieder mehr den Salzigen Geruch und Geschmack des Meeres auf meinen Lippen und meiner Nase hatte. Ich hatte mich ja schon öfters hier in letzter Zeit aufgehalten doch jetzt kommt es mir so vor als seien meine Sinne so extrem darauf fixiert. Vermutlich weil wir rings nur von einer Sache umgeben sind, genau jedem Wasser und Meer was so vieles beinhaltet... doch genug davon. Ich muss an die Arbeit gehen, es gibt schließlich auch genug zu tun.
Dritter Eintrag: Die letzten Vorposteninseln
So schön... so weit... so glanzerfüllt im Sonnenschein. So mögen es die Inseln sein. Ein kleiner Einwurf von mir. Ich versuche mich gerade in einigen Philosophischen Texten die ich in den Büchern gefunden habe. Der Kapitän hat mir einige geliehen nachdem ich selbst, bis auf meine wichtigen Arbeitsbücher leider keine hier von mir auffinden konnte. Eigentlich dachte ich das sie angeliefert worden wären, doch das war wohl ein Irrtum. Vermutlich muss der Sattelzug der diese Sachen anlieferte verspätet oder ausgefallen sein. Kein wunder bei dem ganzen hin und her. Sei es drum, diese alten Schmöker sind auch nicht ohne und sehr interessant. Vor allem geben sie auch noch einmal einen anderen Ausblick auf die Meere und die wohl damit verbundene Meeresbiologie die sich darin abspielt.
Im übrigen sind wir grade dabei die Inseln mit den Vorposten und den Leuchttürmen für die weiteren Reisen auf das große offene Meer anzutreten. Die Seekarten sehen gut aus und es läuft alles genau nach plan. Bisher sind wir auch im Zeit-Fenster und es war doch sehr Atemberaubend. Diese Festung mit dem hohen Leuchtturm daneben die schon seit langem dafür sorgt das Schiffe sicher ankommen an unsere Küsten. Nebenbei steckte mir der Kapitän das diese Festung wohl ein Gefängnis sein sollte. Anscheinend gab es da nicht mal Wachleute darin, nur Gefangene die dort verweilten bis zu ihrem Lebensende. Sie konnten jedoch auch nicht von der Insel herunter weil sich wohl um diese Insel herum ein riesiges Quallen Nest befindet und jeder um kommt der versucht zum Leuchtturm zu schwimmen. Es hat wohl bisher niemand geschafft.
Ich habe gebeten eine dieser Quallen zu Untersuchungszwecken an Bort holen zu dürfen, doch diese wurde abgelehnt. Da wurde etwas von Flüchen und anderen Unglücksbringenden Dingen daher gequatscht. Ich persönlich halte natürlich nicht viel davon wie man sich denken kann. Ich bin Wissenschaftler. Vielleicht auch Erfinder und Technisch Versierter Mensch doch diese Reise bietet mir wirklich mal die Gelegenheit für etwas neues. Mir hat allerdings dann später gereicht als mir einer der Seeleute hier auf dem Schiff eine tiefe Narbe gezeigt hat im Bauch, wohl von einer diese Quallen stammend. Wenn eine einzelne Berührung solche Wunden verursachen kann, verstehe ich das niemand lebendig wohin kommen kann. Er kam wohl auch nur gerade so durch. Sein Name ist Phillip, ein doch sehr energischer und zeitweise sehr komischer Kauz. Hat wohl wie seine ganze Familie immer auf See gedient, auf verschiedenen Schiffen und Missionen. Doch seine Worte zu dieser Fahrt hier gehen mir nicht aus dem Kopf. Er meinte zu mir das wir auf einen Abgrund zufahren den wir wohl nicht verstehen. Als ich gefragt habe was er damit meint wog er nur ab und meinte das sei nur ein Geschwätz eines alten Mannes der zu viel erlebt hat. Doch genau das was er gesagt hat, habe ich auch geträumt...