Beiträge von Baghira27

    [7] Mensch


    In einer Sitzecke des Paw Clubs saßen Kira, Kyuti, Sera und Timo nun. Die beiden, die sich selbst als „Menschen“ bezeichneten, hatten in bunten Gläsern Saft geholt und den Löwen angeboten. Nun waren sie ganz gespannt, wo Kira und Kyuti denn herkamen. Abwechselnd erzählten erst Kyuti, dann Kira ihre Geschichte. Fasziniert hörten die beiden Clubbesitzer zu. Schließlich endete Kira mit der Geschichte beim Eintreten in den Club. Timo stellte sein Glas ab. „Wahnsinn! Der pure Wahnsinn! Das ist echt heftig, was euch beiden da passiert ist!“ Sera nickte bestätigend. „Ein Glück seid ihr hier erst einmal in Sicherheit. Oder können die anderen Löwen auch durch das Portal?“ Unsicher sah Kyuti Kira an. Aber sie lächelte und nahm unter dem Tisch seine Pfote. „Ich denke nicht. Ich habe jahrelang versucht, die Hieroglyphen an dem Portal zu entschlüßeln. Das werden sie wohl kaum in so kurzer Zeit schaffen, da bin ich mir sicher.“ Kyuti lächelte. Was für eine erstaunliche Löwin! Sera knuffte Timo an den Arm. „Ihr könnt erst einmal bei uns wohnen. Wir leben oben, in unserer Wohnung über dem Club. Da ist bestimmt genug Platz für euch beide.“ Sie grinste breit und schlürfte weiter an ihrem Glas. Kyuti lies seinen Blick durch den Raum schweifen. „Was ist das hier für ein Ort? Ihr sagt Club dazu, doch was bedeutet das?“ Timo stand auf. „Ich zeigs euch, moment.“ Er durchquerte den Raum, lief über die freie Fläche in der Mitte bis zu einem Pult, das sich über die Fläche erhob. Dort drückte er einige Knöpfe. Plötzlich dröhnte laute Musik von überall her. Ein erschrockenes Fauchen entfuhr den beiden Löwen, als sie sich die empfindlichen Ohren zuhielten. Kira maunzte schmerzlich, während Kyuti die Zähne fletschte und sich nach dem Ursprung des Lärms umsah. Sera sah die beiden erschrocken an und winkte Timo wild zu. Sofort erstarb der Lärm. Langsam nahm Kyuti die Pfoten von den Ohren. Kira saß neben ihm und presste die Pfoten immer noch auf ihre Ohren. Sanft nahm er sie in den Arm und schnurrte beruhigend, so dass sein Körper sanft vom Schnurren vibrierte und sich das Schnurren über ihre Berührung fortsetzen konnte. Langsam öffnete Kira die Augen und nahm die Pfoten von den Ohren. Zerknirscht kam Timo zu ihnen. „Tut mir leid, Leute. Hab vergessen, dass Katzen ein viel empfindlicheres Gehör als wir Menschen haben...“
    Sera setzte sich zu Kira und strich ihr beruhigend über die Schulter. „Ein Club ist ein Haus, in das die Menschen öfters gehen, wenn sie feiern wollen. Dann läuft hier Musik, es gibt Getränke und man tanzt zusammen.“ Dann sah sie Kyuti an. „Wo kommt ihr beide eigentlich her ? Solche...Löwen wie euch gibt es auf der Erde nicht.“ Timo nickte bestätigend. Kyuti sah zu Kira. Sie hatte das Portal aktiviert, deswegen sollte sie das wohl besser erklären. Kira erwiderte seinen Blick und nickte. „Wir kommen aus dem Reich Yrru, das...wie soll ich das sagen... in einer anderen Welt liegt. Dort gibt es noch mehr Reiche, allerdings nicht mit Löwen.Wir sind durch ein antikes Portal hier her gekommen, als wir auf der Flucht vor Soldaten waren.“ Sie lehnte sich Trost suchend an Kyutis Schulter und er legte einen Arm um sie. „Wir sind draußen in einer Art...Gasse gelandet. Als wir das Zeichen auf eurem Haus gesehen haben, dachten wir, hier finden wir Rat“ fuhr er für sie fort. Timo und Sera warfen sich verwirrte Blicke zu. „Das klingt...abgefahren. So etwas klingt eher nach einem schrägen Film oder Comic...“ murmelte Timo. Als er die fragenden Gesichter der beiden Löwen sah, schüttelte er den Kopf. „Erzähl ich euch später“.
    Sera sah mitfühlend drein. „Ihr Armen...dann könnt ihr also nicht mehr zurück? Und wo übernachtet ihr ?“ Kyuti hob eine Pfote. „Wir kommen schon irgendwie zurecht.“ Energisch schüttelte Sera den Kopf. „Ich weigere mich, euch einfach so allein wieder gehen zu lassen. Timo, wir könnten ihnen doch das Gästezimmer überlassen, jedenfalls für ein paar Tage“ fügte sie hinzu und sah ihren Freund an. Der nickte und grinste breit. „Klar, Platz genug haben wir hier. Das ganze Haus gehört uns, euch wird hier also niemand stören.“ Sera umarmte Kira und lächelte. Dankbar schnurrte die Löwin und erwiderte die Umarmung. „Das ist unglaublich lieb von euch beiden.“ Kyuti nickte. „Ja, vielen Dank. Es wird wohl das Beste sein, wenn wir uns fürs erste bedeckt halten.“
    Probeweise setzte sich Kyuti auf das breite Bett in dem Gästezimmer, das den beiden Löwen angeboten worden war. Es war weicher als die Betten, die er aus dem Palast kannte, was ihn ziemlich erstaunte. Neben ihm legte sich Kira mit einem wohligen Seufzen aufs Bett. „Das ist ja wie eine Wolke....so weich...mmrrrrrrrhhhhmmmm“. Als er ihr Schnurren hörte, sank Kyuti das Herz in die Hose. „Soll ich nicht lieber Wache halten ? Also während du schläfst ? Es könnte -“ „könnte sein dass du dich zierst im selben Bett wie eine Löwin zu schlafen ?“ Kira lachte. „Mich stört es nicht. Aber tu du, was du nicht lassen kannst.“ Sie zwinkerte ihm zu, dann rollte sie sich auf die Seite. Bald schon konnte Kyuti ihren gleichmäßigen Atem hören, als die Löwin eingeschlafen war. Zögerlich streckte er sich auf der Matratze aus, darauf bedacht Kira nicht zu nahe zu kommen. Er mochte sie zwar, aber er wollte sie nicht bedrängen.

    [6] Pfote


    Schnell huschten die beiden Löwen über die Straße. Das Schild hing an einem Haus, das einen großen Eingang mit einem seltsam aussehenden Metalgestänge hatte. Zwischen dem Metal war etwas, doch was, das konnte weder Kira noch Kyuti erkennen. Vorsichtig berührte Kyuti das Ding mit der Pfote. Es war eine Wand, kühl und glatt, aber gleichzeitig durchsichtig. Er sah zu Kira. Sie nickte. Sachte drückte Kyuti gegen das Metal. An einer Seite war das Gestänge nicht mit einander verbunden und schwang wie eine Tür auf. Dahinter war es stockdunkel. Langsam schlichen sie eine Treppe hinauf. Der Boden fühlte sich seltsam unter ihren Pfoten an, weich wie ein Fell. Kira bückte sich und strich mit den Pfotenspitzen darüber. „Seltsam...es fühlt sich an wie Fell, aber es ist keines. Jedenfalls keines von einem Tier.“ Kyuti knurrte. „Wände, die man nicht sehen kann. Fell, das keines ist. Grollende Lichter. Langsam reicht es mir hier.“ Dann hörten sie Stimmen. Und weiter entfernt, am Ende des Ganges, schimmerte schwaches Licht. Leise schlichen sie vorwärts.


    Timo hasste Dienstage. Die ganze Partystimmung des Wochenendes war verflogen und alles war wieder normal. Und langweilig. Und zugemüllt. Missmutig streifte er mit einem Müllbeutel durch den Paw Club und sammelte Müll auf, den die Partygäste am Wochenende hatten fallen lassen. Immerhin war er nicht allein. Sera, seine Freundin, Djane und Mitbesitzerin des Paw Clubs, wischte gerade die Tanzfläche. Timo lächelte, als er sie sah. Seit einem halben Jahr betrieben sie den Paw Club nun. Bisher hatten sie zwar ein wenig mit den Besucherzahlen zu kämpfen gehabt, aber es reichte um über die Runden zu kommen. Wenn alles nunmal vorher sauber gemacht wurde.
    Wieder bückte sich Timo nach einer leeren Coladose. Dienstags war der Paw Club geschlossen, deswegen sollte außer ihm und Sera niemand hier sein.
    Umso überraschter war Timo, als er die Frage hörte.
    „Entschuldigen sie, können sie uns sagen, wo wir hier sind ?“


    Kyuti war aus dem Gang in einen großen Raum getreten, Kira direkt hinter ihm. Ehrfürchtig sahen sie sich um. Der Raum war dekoriert wie ein Urwald, mit Tropenbäumen, Lianen......nur die große Fläche in der Mitte störte das Bild ein wenig. Dort stand eines der Wesen, die sie vorhin schon einmal gesehen hatten und wischte den Boden. Also räusperte sich der Junge Prinz und stellte seine Frage. „Entschuldigen sie, können sie uns sagen, wo wir hier sind ?“
    Das Wesen wirbelte herum und starrte die beiden Löwen an. Aber auch neben sich vernahm Kyuti ein überraschtes Keuchen und sah noch eines der Wesen mit einem großen Beutel in der Hand. „Was zum Geier seid ihr denn für welche?“ fragte das Wesen mit dem Beutel. Es trug ein rotes Oberteil, das beide Arme bedeckte. Dazu eine lange dunkelblaue Hose und seltsam aussehende, schwarz-weiße Dinger an seinen Füßen. „Was meinen sie?“ fragte nun Kira zögerlich und trat ein wenig hinter Kyuti hervor. Ihr Schweif wedelte und traf dabei immer wieder auf seinen. Das Wesen kam zögerlich ein paar Schritte näher. „Ihr seid keine Menschen, so viel ist sicher...“ sagte es. Gleichzeitg kam auch das Wesen von unten herauf. Es trug einen kurzen Rock und ebenfalls diese Dinger an den Füßen. Das lange Haar und die Wölbung unter dem kurzärmeligen, grünen Oberteil bestätigten Kyutis Vermutung, dass dies ein Weibchen war. Auch klang ihre Stimme ziemlich weiblich. „Ihr seht aus wie...wie Katzen“ sagte sie und schob sich an Kyuti vorbei, der ihr respektvoll Platz machte. Nicht dass er Angst gehabt hätte, aber er wollte auf jeden Fall höflich sein. Neben ihm nickte Kira. „So ähnlich. Wir sind Löwen. Ich bin Kira und das ist Kyuti“ sagte sie und stand nun vor ihm. Allerdings hielt sie seine Pfote fest umklammert. Kyuti schnurrte zustimmend, musste aber feststellen dass die Beiden vor ihm bei dem Geräusch zurück wichen. „Warum knurrt der uns an? Wir haben euch nichts getan“ sagte das Weibchen und beäugte Kyuti ängstlich. Er neigte den Kopf. „Entschuldigung. Bei uns ist das ein Zeichen von Unterstützung oder Beifall, wenn man schnurrt.“ Das Männchen staunte. „Wow, ihr seid also wirklich sprechende, aufrecht gehende Katzen? Krass!“ Dann fiel sein Blick auf Kyutis Schwert. „Alter, du hast aber nicht vor das Teil hier zu benutzen, oder?“ Er deutete auf die Klinge. Kyuti witterte die Furcht seines Gegenübers. „Solange mich niemand attackiert, sehe ich keinen Grund, mein Schwert zu zücken“ sagte er bedächtig. Kira lächelte die beiden freundlich an. „Könnt ihr uns sagen, wo wir hier sind? Und wer ihr seid?“ Die beiden schauten sich an. Dann streckte der Mann einen Arm aus und hielt Kyuti seine Hand hin. „Ich bin Timo. Schön euch kennen zu lernen.“ Kyuti sah auf die Hand, überlegte kurz und schüttelte sie dann. Sie fühlte sich merkwürdig an, ganz ohne Fell oder Pfotenballen.
    Die Frau war ein wenig direkter, sie ging auf Kira zu und umarmte sie kurz, was der Löwin ein leises, überraschtes Schnurren entlockte. „Und ich bin Sera. Willkommen im Paw Club.“ Sie löste sich von Kira und sah Kyuti an. Wie es ihm beigebracht wurde, nahm er ihre Hand und führte sie zu einem Pfotenkuss an seine Schnauze. Sera kicherte und wurde auf einmal ganz rot im Gesicht.

    Ich habs kurze Zeit gespielt, danach hat (mal wieder) mein PC nicht mehr mitgespielt


    An sich fand ichs ziemlich interesant, ich hab allerdings nur einen Bruchteil davon gesehen.


    jetzt das große ABER:


    Viele Freunde und Bekannte meinten, dass das Spiel nach kurzer Zeit zu eintönig und langweilig wird, weil es wirklich zu sehr wieder aufgemischte Quests und Gebiete sind, die nichts Neues bringen (kennt man ja von anderen Spielen, hier soll es aber extrem gewesen sein )


    Jo...das ist, was ich dir darüber sagen kann