Eine Geschichte XD

  • Es war der 14.Mai 1442, ich ging gerade den Orkhail Bach entlang und sah mir die gehängten "Hexen" an einer Brücke an. Es waren wirklich schöne Frauen darunter und ich fragte mich, ob es wirklich Hexen sein könnten. Sollten Hexen nicht irgendwie hässlich sein? Ein paar Narben? Zeichen des Teufels oder so etwas? Aber nichts der Gleichen war zu sehen. Sie hingen dort, leicht vom Wind geschwenkt, tot wie jede andere Frau die man mit einem Seil um den Hals von einer Brücke warf.


    Solche Gedanken dürfte man hier zu lande jedoch niemals äußern, die Kirche nimmt es ziemlich genau mit dem verbrennen, hängen und ersäufen von Frauen die als "Hexen" angeprangert wurden. Unzählige male hatte ich es schon auf meinen Reisen miterlebt, eine Frau wie jede andere wandert über den Markt, die Wachen des Bischofs kommen und nehmen sie mit. Als Hexe bezichtigt von einem Liebhaber, einer Magd oder irgendeinem Trunkenbold der sie hat "fliegen" gesehen. "Was für eine Verschwendung von gebärfreudigen Frauen!" dachte ich noch kurz und ging dann über die Brücke.


    Überhaupt waren die Zeiten in denen ich hier wanderte nicht so sicher und bequem, wie man es sich unter der Herrschaft eines gnädigen Gottes erhofft hätte. Wachte man mit einem Ständer auf, wurde gleich ein Exorzist hinzugezogen um den Succubus aus dem Haus zu verjagen, natürlich gegen eine entsprechende Summe Taler, weigerte man sich zu zahlen, drohte gleich der Exorzist mit einer "Leibesvisitation" um sicher zu gehen das kein "Dämon" in einen gefahren ist beim Akt mit dem Succubus.


    Überhaupt hatte ich das Gefühl, das sehr viele Punkte meines Lebens durch die ständige und allgegenwärtige "Angst" vor irgendetwas bösem beherrscht wurde. Sollte ich nicht jeden Sonntag den Herrn in der Kirche huldigen, würde ich in die Hölle kommen, einen Ort der Qualen und des Leidens... Gab man dem inneren drang zu sexueller Versuchung nach drohte das gleiche... Sah jemand ein wenig blasser aus bevor er starb, musste man mit einem Wiedergänger oder Vampir rechnen und flockte oder verbrannte ihn zur Sicherheit bevor man ihn vergrub. Überall lauerten Dämonen in Form von Waldgeistern, Feen, Frauen und allem anderen das man sich vorstellen konnte... selbst beim Gähnen musste man die Hand vor den Mund nehmen um zu verhindern das ein Dämon eindrang... Wo sollten nur alle diese Dämonen auf einmal her gekommen sein ? Und wieso erst jetzt, jetzt wo die Kirche ja doch überall Präsent war ?


    "Guten Tag lieber Wanderer, Gott segne euren Weg!" holte es mich aus meinen Gedanken. Ein Gruppe Mönche ging an mit vorüber. Das mir der Geruch von ihrem Weihrauch nicht früher aufgefallen war zeigte, wie normal diese Begegnungen schon waren. "Grüßt Gott!" antwortete ich und verbeugte mich im vorbei gehen.


    Bis heute waren diese Leute immer freundlich an mir vorbei gezogen, keiner hatte Interesse an mir oder meinem Handwerk. Wäre es ihnen bekannt gewesen, hätte ich mir bereits einen Strick neben den "Hexen" aufhängen können... mit Leuten wie mir wurde schlimmer umgesprungen als mit den vermeintlichen Hexen dieser Tage.


    Ich war in einem Stück Englands aufgewachsen, dass ein wenig "offener" für das Denken war. Schon in meiner Kindheit sagte mein Vater mir immer "Ich weiß nicht viel mein Junge, aber wenn dir einer sagt "Ich kenne die einzige Wahrheit!" dann glaube ihm kein Wort!" wie Recht er doch damit hatte... als die Kirche meine Mutter wegen Hexerei verbrannte, ihn und mich Exerzierte, nur um sicher zu gehen das wir nicht "Besessen" waren, war klar das dieses Wahrheit wohl kaum die einzige sein konnte. Jahre später musste ich dann fliehen, der Selbstmord meines Vaters befürwortete die Kirche noch in ihrer annahmen wir seien von meiner Mutter "verhext" worden. Das der alte Mann nur nicht mit dem Schnaps und seiner Trauer umgehen konnte war dabei nebensächlich. Ich fand ihn und wusste, ich muss weg... meinen Namen ändern und verschwinden... ich wäre der nächste auf dem Scheiterhaufen gewesen, nur um "sicher zu gehen"...


    Auf der Straße nach Orleander traf ich noch einige dieser Mönches Gruppen, sie waren, wie auch die Gruppen zuvor, auf ihrer Pilgerreise zum Dom. Ich hatte dieses bereits hinter mir, das Zeichen an meiner Brust zeigte deutlich "ein gläubiger Mann kommt hier es Weges" diese Zeichen Gottes in Form eines Kreuzes hielten einem die Gläubigen so weit vom Hals, das sie keine Fragen stellten und immer glücklich lächelten. Es widerte mich zwar an, sorgte jedoch auch dafür das ich am Leben blieb. So erkaufte man sich nun mal den "Schutz Gottes". Woher das Gold das man im Dom ließ stammte, wollte keiner wissen und so bezahlte das sündige Blutgeld Gottes schöne Häuser.


    So viel bis hier hin XD Guido wollte ja eine Geschichte XD

    Mfg
    Ares


    ich halte ihn für einen Einzeller der es irgendwie geschafft hat die Transzendenz mit dem Internet zu erreichen...


    *Hust* Ares in live auf Twitch ? -----> twitch.tv/areslevain

  • Feedback: Die Geschichte ist angenehm geschrieben.
    Es Fällt nicht schwer sich im Mittelalter wieder zu finden.
    Die Geschichte ist zwar sehr kurz doch verinnerlicht sie den Geistes des Mittelalters sehr deutlich.
    Ich bin immer dankbar für jede erfahrung die ich in meinen leben machen darf.
    Hier ist es z.b. deine art eine geschichte zu schreiben.
    Mir fällt es sehr schwer, die geschichte so zu schreiben das die Vorstellungskraft beim leser liegt.


    Ein Beispiel:
    Bei der Hypnose sage ich: Du befindest dich bei einer wunderschönen Blumen wiese.


    Jeder Mensch stellt sich eine "wunderschöne Blumen wiese" anders vor.( so bleibt die vorstellung bei jeden selbst. )
    Mir gelingt es einfach nicht den Stil zu verinnerlichen.


    Für Tipps wäre ich dankbar.


    Danke für die Gute geschichte