Es mag vielleicht ein wenig weit hergegriffen zu sein, aber ich denke, dass Problem das Nicht-Deutsche Rechtextremisten dem Land nicht verwiesen werden, hängt noch sehr stark damit zusammen, dass Deutschland immer noch als DAS Naziland gilt.
Kommt doch blöd an, wenn Deutschland (gerade !Deutschland!) ein paar Radikalisten verweist, hat Deutschland doch angeblich selbst sehr radikale Ansichten. Es geht hier nur um den Ruf Deutschlands, der entgegen der Meinung vieler Deutscher, im Ausland gar nicht so schlecht ist. Gerade in den USA denken die Menschen sogar, Deutschland müsse mehr politische Verantwortung in Europa übernehmen Quelle1. Es geht viel weniger darum was das Ausland denkt, sondern wie die Deutschen darauf reagieren. Verständlich, dass Deutsche, wenn sie im Ausland sind, nicht als Nazis betitelt werden wollen. Wenn irgendwelche Politiker von 'da oben' erstmal ein paar Radikalisten ausweisen ist doch klar, dass erstmal ein paar (!wahlberechtigte!) Deutsche sich von entsprechender Partei abwenden. Man könnte ja als Nazi gelten.
Da liegt das Problem in der ganzen Geschichte. Deutschland lädt sich viel zu viele Altlasten auf. Das Bundesverfassungsgericht stellte zwar fest, dass die Bundesrepublik Deutschland mit dem deutschen Reich identisch sei Quelle2, das heißt aber noch lange nicht dass ich mich als Deutscher auf Ewig für die Taten der Regierung des deutschen Reiches bis 1945 Verantwortlich fühle.
Viele Deutsche sagen (das ist ein privates Zitat !): ''Dieses heil heil, das brauchen wir nich' noch einmal !", auch wenn es immer noch Ausnahmen gibt.
(Bisschen Off-Topic, ist aber meiner Meinung nach wichtig).
Nun gibt es Demonstrationen einer kleinen rechtsradikalen Gruppe irgendwo in Deutschland. Das ist nicht unnormal, und gilt auch als durch das deutsche Grundgesetz geschützt. Solang dabei nicht körperlich gegen irgendwen vorgegangen wird ist mir das insoweit auch egal, dass ich auch davon ausgehe dass es den meisten Deutschen auch egal ist.
Kleiner Hintergrundfakt: Die Nazis sind damals an die Macht gekommen, weil sie Arbeit versprochen hatten. Nach den 'goldenen Zwanzigern' gab es eine schwere Wirtschaftskrise. Dadurch, und durch die noch zu zahlenden Reparationszahlungen ist die Weimarer Republik in schwere Geldnot geraten.
Also: Solange es den Deutschen gut geht, wollen die Deutschen keine Änderung haben. (Man könnte jetzt behaupten die USA sind schuld, weil sie die Wirtschaftskrise ausgelöst haben, und dass sie damit schuld sind an den Massenmorden, und und und... Aber das wäre alles nur Spekulation ;)).
Uns Deutschen geht es doch gut.
Wir haben Essen auf den Tellern, Autos in den Garagen und überteuerte Handys in den Taschen. Es gibt für die Deutschen also keinerlei Grund, irgendwelchen rechtsradikalen Parteien zuzustimmen. (Na ? Jetzt doch Angst vor einem Staatsbankrott der USA ?). Solange diese rechtsradikalen Parteien nicht irgendwelche Leute auf der Straße zusammenschlagen sind mir diese auch relativ egal. Leben und leben Lassen heißt es ja immer.
In diesem Fall finde ich sogar, die Salafisten haben in diesem Fall falsch reagiert. (Soweit ich weiß ist 'Pro-NRW' nicht körperlich gegen Muslime vorgegangen.)
Aber das Ganze geht auch anders herum. Wenn irgendwelche Muslime in islamisch geprägten Ländern gegen das Christentum protestieren, regen sich auch irgendwelche erzkonservative Christen darüber auf, und gegen auch mit Gewalt vor.
Religion ist ein äußerst heikles Thema. Man kann praktisch nichts sagen, ohne dass man irgendwem damit ans Bein pisst. Weder in einer (in Relation zur Weltbevölkerung) kleinen Internet-Gemeinde wie dieser hier, noch als Politiker vor einer großen politischen Verwaltungsgemeinde. Es geht einfach nicht, weil es zu jeder Meinung mindestens eine genau gegenteilige Meinung gibt.
Das Einzige, was ich zur Religion meine:
Wenn man nichts Gutes zu sagen hat, hält man einfach mal die Klappe.
Leben und leben lassen.