Text/Problem Analyse! GTA5! 200 k Ingame Mark gewinnen!!!!

Shokoyos Text ist einfach phänomenal, das muss man ganz ehrlich zugeben. Seite für Seite gut strukturiert zusammengefasst.
Ich werde in absehbarer Zeit auch einen Versuch wagen, nicht wegen dem Geld, die Konkurrenz und die Anforderungen reizen mich.
Immerhin sind hier Abiturienten und Erwachsene dabei, die Wort und Schrift extrem gut beherrschen können.

Als angehender Abiturient fühle ich mich natürlich herausgefordert, allerdings muss ich den Text noch das ein oder andere Mal durchlesen um
wirklich alles zu erfassen, immerhin schreibt der Autor über ganze vier Seiten

Mal gucken, wie das mit der Schule so zeitlich hinhaut

Wie lange läuft die Aktion eigentlich?

Zitat

Worum geht es in GTA V? Das habe ich letztens einen Vater gefragt, der das Spiel seinem Sohn gekauft hat. Schnelle Autos, hippe Musik, Lifestyle, das war seine ehrliche Antwort. Der Junge habe nur gesagt, es sei ein AAA-Titel, den er haben müsse. Dass er in der ersten Stunde mit ansieht, wie jemand zu Tode getreten wird, dass Folter und Gewaltverherrlichung eine entscheidende Rolle spielen, dass Amokläufe Teil der Spielerfahrung sind, wusste er nicht. Und er war entsetzt, dass ich so etwas spiele. Ich habe ihm geraten, selber den Controller in die Hand zu nehmen. Kurz darauf wurde das Spiel aus dem Kinderzimmer seines Sohnes verbannt und mir wurde für mein Engagement gedankt. Der Vater spielt es nun selber.

Ich muss sagen dieser Absatz gefällt mir doch am meisten von dem Text, da der Vater meiner Meinung kein großes Vorbild ist (was er als Erziehungsberechtigter sein sollte!),wenn er dem Sohn das Spiel wegnimmt und es nun selber spielt, auch wenn er es darf!

Habe die Analyse schon letzte Woche an 2 Tagen fertig geschrieben mit Brainstorming und Co, sogar relativ viel Zeit investiert, bin aber zu perfektionistisch mit den Dingen die ich schreibe, um sie jetzt zu posten.

Da war ich lustigerweise immer früh genug fertig und auch fast immer im zweistelligen Bereich.
Aber wenn ich Zeit habe, dann bekomme ich geistige Ausschweifungen. xD

Ich glaube es ist langsam Zeit meine Analyse zu posten.

Ein kleines Vorwort: Zum allgemeinen Verständnis habe ich meine Analyse weitestgehend ohne Fremdwörter gehalten und erkläre möglicherweise schwer verständliche Passagen, die mir im Nachhinein aufgefallen sind, unten in einer Fußleiste um wirklich allen gerecht zu werden. Da der Kommentar des Lehrers teilweise zwischen den Zeilen sarkastisch sein kann und wir ja beim Durchlesen gelernt haben, dass Jugendliche so etwas oft missverstehen, lasse ich diese ebenfalls weg und benutze meine eigenen Worte. Zuerst werde ich alle seine wichtigsten Argumente ohne eine eigene Meinung darstellen und erst danach bewerten. Man sollte diese Analyse also sogar verstehen, wenn man den Text gar nicht gelesen hat.

GTA V - Dein Spiegelbild im Stripclub ?

Bei dem von Gameswelt.de veröffentlichten Kommentar eines Lehrers zu einem Artikel über die Folterszene in dem Spiel „GTA 5“ wird die tiefere Bedeutung von Videospielen und die dadurch entstehenden Gefahren für Minderjährige diskutiert. Hierbei stellt sich die Sicht eines 28-Jährigen namens Michael dar, der selbst Kinder in 2 Mittelstufenklassen unterrichtet und die Gefahr nicht im Spiel an sich, sondern in dem falschen Verständnis dafür sieht.

Zur äußeren Form und zum Stil des Kommentares lässt sich sagen, dass dieses auf den ersten Blick ziemlich ironisch, überzogen und auch ein wenig egozentrisch daherkommt. Es ist teilweise deutlich umgangssprachlich und der Autor wählt ganz bewusst krasse Vergleiche. Genau diese Schreibweise macht es interessant, diskussionsanregend, aber vor allem auch missverständlich.

Sind Kinder und Jugendliche, die die wie in den Medien betitelten „Killerspiele“ besitzen ernsthaft gefährdet, ein falsches Weltbild zu entwickeln und sich ihre Zukunft zu zerstören? Dass ein Spiel, welches ab 18 freigegeben ist, für Minderjährige eine Gefahr darstellt, ist schließlich ein Widerspruch in sich.
Laut des Autors, der selbst einige Zeit lang an Spielsucht litt und dadurch beinahe sein Leben zerstörte, sind Videospiele ein ernst zu nehmendes Hobby, das schnell in eine Sucht ausarten kann. Wie bei jedem anderen betriebenen Hobby, würden allerdings auch Videospiele bei der Verarbeitung des Alltags und dessen Lerninhalten helfen, allein der falsche Umgang damit wäre gefährlich. Kinder würden den Hintergrund und die Moral [*1] mancher Spiele nicht verstehen, da ihnen die
Empathie [*2] und der kritische Blick auf ihr Umfeld fehlen würde. Der Auslöser hierfür sei oft das mangelnde Verständnis der Eltern, die mit dieser Materie [*3] nicht vertraut wären und den Jugendlichen Zugang zu Inhalten verschaffen würden, die sie falsch oder gar nicht verstehen könnten und somit ein falsches Weltbild in ihren Köpfen entstehe.
Besonders direkt und spöttisch kritisiert er den Staat, der den Jugendschutz falsch wahrnehme und zu schwache Strafen verteile, wenn ein solches Spiel in Kinderhände gerate. Ebenso stellt er die heutigen Lehrpläne äußerst schlecht dar. Bei so viel Druck der in der Schule entsteht, sei es kaum ein Wunder, wenn die Kinder ihren Erfolg mit „Achievements“ (vgl. S. 2) [*4] in Computerspielen definieren und diese sie in eine Sucht verfallen ließen, mitunter auch ausgelöst durch das Unverständnis und den Leichtsinn der Erwachsenen.
Außerdem würden Eltern „Tabu-Zonen“ schaffen und ernste Themen wie Prostitution und Kriminalität nicht offen ansprechen, wodurch sich die Kinder natürlich erst recht aus Neugierde darüber informieren würden. Insgesamt kritisiert er die Eltern stark, die in der heutigen Zeit immer weniger Zeit für ihre Kinder hätten, zu viel Druck entwickeln und diese nicht richtig auf das Leben vorbereiten würden.

Im Mittelpunkt des Textes steht aber vor allen Dingen ein wichtiger Leitgedanke:
Spiele sollen denen, die vor den Bildschirmen sitzen, etwas vermitteln, etwa wie in einem Film.
Im dazugehörigen Artikel der Seite Gameswelt.de ,unter dem der Kommentar Michaels stand, wurde die Folterszene aus GTA 5 als extrem und grausam betitelt und bedauert, dass man diese nicht überspringen könnte. Für den 28-Jährigen ist es pure Ironie, die nur verstanden werden würde, wenn man sich damit beschäftigte.
Der junge Lehrer sieht somit in GTA V ein satirisches Kunstwerk und die Folterszene als ein Bestandteil dessen, was das Spiel uns mit auf den Weg geben will und das ist nicht, dass Drogen dealen und Autos klauen ein rentables Geschäft sind.
Für ihn ist und bleibt es ein Spiel für Erwachsene, womit sich die Frage, was passiert, wenn Kinder diese Szenen sehen, erübrigt.
Widersprüchlich, wenn man bedenkt, dass er nur wenige Zeilen vorher davon spricht, dass das Internet allgegenwärtig und für die Kinder frei zugänglich ist – sei es nur über die Geräte eines Freundes oder eines Erwachsenen.

Wenn man sich den Text des jungen Lehrers durchliest, dann muss man sich wieder und wieder bewusst werden, wie grundlegend und endgültig sich die Wertvorstellungen unserer Gesellschaft geändert haben. Unsere Welt wird technologisiert, sie wird „fortschrittlicher“, aber sieht so wirklicher Fortschritt aus?
„Soziale Kälte gegen Erderwärmung“ [Zitat von Unbekannt] (– Würde ich gerne so stehen lassen.)
Schade, dass sich unter den Jugendlichen die „Coolness“, die Stellung zu Anderen und vor allem zu sich selbst wohl neuerdings immer mehr durch „Achievements“ definiert und nicht womöglich dadurch, wie viele Menschen man heute schon zum Lachen gebracht hat.

Junge Menschen leben das Leben, das ihnen vorgelebt wird.
Später kann jeder selbst entscheiden, was er sein möchte, aber natürlich beginnt unsere erste Prägung und Charakterentwicklung bei den Menschen, die uns umgeben.
Die Eltern sollten die Kinder somit mehr auf das, was draußen auf sie zukommt vorbereiten, nicht nur auf die nächste Mathearbeit, nach der sie vielleicht ironischerweise die gute Note mit dem Kauf eines Spiels belohnen, welches ihr Sprössling nicht verstehen und noch weniger verarbeiten kann.
Falsche Weltbilder entstehen, wenn es niemand anders macht.
So fängt vielleicht auch einmal der toleranteste Jugendliche an, Wörter wie „pädophil“ falsch zu benutzen, ohne überhaupt zu wissen, was es bedeutet oder Sprüche von rechtsradikalen Kreisen zu wiederholen, weil niemand ihm erklärt hat, was Rassismus ist und dass es diesen zu verachten gilt. Lehrer wie Michael sind womöglich ein Anfang dafür, dass Kinder die Welt früher besser verstehen und soziale Werte wie Familie, Freunde oder Liebe wieder mehr zu schätzen wissen.

Der interessanteste Satz aus dem gesamten Kommentar war für mich der, in dem der Autor darauf aufmerksam macht, dass man sich selbst in einem Computerspiel wiederfinden kann, dass man sein eigenes Leben darauf abbildet, so auch bei GTA 5 (- von Minecraft kaum zu sprechen).
Aber egal, ob du dein Spiegelbild im Stripclub von GTA 5 findest, die Erfahrungen aus dem wahren Leben ersetzt es nicht.

Die Gefahr liegt also nicht in den vielen entwickelten Spielen und neuen Medien, sie liegt in unserem Umgang damit.
Ich würde nicht wollen, dass meine Kinder, wenn ich irgendwann einmal welche haben sollte, mit 10 schon ein Smartphone in der Tasche haben. „Man muss auch mal im 21. Jahrhundert ankommen!“ Seltsam, dass mir das bei Themen wie „Gleichstellung der Homoehe“ keiner entgegenruft.

Kleines Nachwort:
Auch wenn dieser Beitrag an einigen Stellen sehr Anti-Gaming klingt, war das keineswegs so radikal gemeint. Wie auch in dem Kommentar deutlich gesagt, sind Computerspiele erst gefährlich, wenn man falsch mit ihnen umgeht. Dennoch hoffe ich, dass ich euch mit einem kritischeren Blick zum Nachdenken angeregt habe, denn das ist, was unser 28-jähriger Lehrer euch mit auf den Weg geben möchte.

Denkt nach, hinterfragt Dinge und nehmt nicht alles genau so hin, wie es euch vorgelegt wird, denn das macht eine wahre Persönlichkeit aus.

*1 Moral: Das, was (in diesem Fall) das Spiel vermittelt / Das, was man daraus lernen soll
*2 Empathie: Einfühlungsvermögen gegenüber anderen / „sich in jemanden hineinversetzen“
*3 Materie: (Hier) Ähnlich wie „Themenbereich“
*4 Achievements: „Belohnungen“ in Computerspielen, je mehr Achievements in einem Spiel, desto mehr Suchtgefährdung

//push, da ich meine Analyse zwar schon vor 1 Woche gepostet habe, diese aber wohl durch die Aufräumaktion im Forum etwas nach hinten gerutscht ist und ich sie fast nicht mehr gefunden habe.

Schön, dass dus gut findest.

Kein Ding, Hauptsache alle haben sich Gedanken dazu gemacht und die auch mitgenommen.