kingnuhns Eindrücke der Nacht.

  • Vorwort


    Ich bin's, Lars. Ich bin 18 Jahre jung und gehe gerne Abends nochmal spazieren. Ich wohne in Kassel und habe demnach auch oft die Möglichkeit, Wege zu gehen, die ich am Tag nur selten gehe. Ich verbringe viel Zeit vor dem Computer... zu viel. Wenn es mir angeboten wird, gehe ich natürlich immer mal gerne feiern. Aber genug dazu.
    Auf meinen abendlichen Reisen denke ich oftmals über die seltsammsten Dinge nach. Sei es das "Sein" allgemein, die Schule, das Leben nach der Schule, das Leben nach dem Tod oder irgendwas in der Art. Für gewöhnlich mache ich solche Denk-Wege nur, wenn mich irgendwas gereizt hat und ich mies drauf bin. Aber auch, wenn ich einfach mal den Sternenhimmel genießen will, ziehe ich einfach meine Schuhe an und gehe.
    Im Folgenden werde ich meine Eindrücke der Nacht und meine Gedanken schildern. Allerdings bin ich nicht sehr gut darin, diese Ereignisse aus der Ich-Perspektive zu schreiben. Aus diesem Grund werde ich als Erzähler meiner eigenen Geschichte fungieren. Die Hauptperson; Das heisst, mein Ersatz wird Avero Kreil sein. Stellt euch einfach vor, er sei Ich. Ich werde sämtliche Namen und Orte abändern. So fällt es mir einfach leichter, die Geschichte rüber zu bringen. Sollte jemand sich selbst mal erkennen oder andere erkennen, so behaltet es für euch. Ich werde keine Fragen bezüglich meiner Geschichte beantworten. Soviel zum Vorwort. Nun wünsche ich viel Spaß beim Lesen und ich hoffe, ich kann euch zum Denken bringen.


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    Kapitel 1: Licht und Finsternis


    Avero saß wie immer vor seinem PC. Die Hände an der Maus und Tastatur, der Blick wie gewöhnlich auf den Bildschirm. Er spielte Mining 'n' Crafting, ein Sandbox-Spiel, das vor einigen Jahren aufgetaucht ist. Neben ihm der Ventilator, bei der Hitze ein willkommener Freund. Es gab nur ein gewisses Problem:
    In der Wohnung gab es nur diesen einen Ventilator. Avero genoss die kühle Luft, welche ihn in seinem Zimmer, das mehr an eine Sauna erinnerte, umwobte. Doch wie alles Gute, musste auch der Ventilator bald sein kleines Königreich verlassen...
    Averos Mutter litt selbstverständlich ebenso wie er unter der Hitze. Sie kam rein, beschwerte sich, dass sie auch kühle Luft wolle und nahm den Ventilator mit.
    Avero, welcher nun den vulkanartigen Temperaturen ausgesetzt war, begab sich ins Badezimmer, nahm den Duschkopf in die Hand und tat das, was jeder "normale" Mensch tun würde:
    Kaltes Wasser ins Genick und über den Kopf. Ein gutes Gefühl...
    Mit einem kühlen Kopf und einem entspannten Gesicht ging Avero wieder zurück an seinen PC. Allerdings nur, um 2 Sachen zu machen: Sämtliche Fenster schliessen und den Computer mit einer simplen Tasten-Kombination verriegeln.


    Er stand auf, packte seine Cola mit seinem Namen drauf in seine Schultertasche und ging in Richtung Wohnzimmer. Man muss erwähnen, dass derzeit eine Aktion von Cola lief, bei der sie Namen auf Flaschen druckten, statt dem gewöhnlichem Logo. Wie dem auch sei. Avero liess ein recht stummes "Ich geh nochmal raus." von sich, das seiner Mutter galt. Sie meinte, er solle den Hund mitnehmen; Ein 36kg Monster mit spitzen Zähnen, einem schwarzen Fell und... der Eigenschaft, das beste Kuscheltier der Welt zu sein.
    Avero nahm den Hund an die Leine, hing sich seine Tasche um und verschwand mit den Worten "Ich bin dann mal weg."


    Hier beginnt der Abend...
    Unten vor der Tür angekommen, drehte Avero sich direkt nach rechts und ging die Franzfurter Straße entlang. Bereits auf dem Weg plagten ihn die ersten Gedanken.
    "Wenn Liebe doch so etwas Schönes ist... Warum bleibt sie dann jemandem wie mir verwehrt? Wenn doch alle nach Liebe suchen, warum kommen sie dann nicht zu mir? Vielleicht denke ich zuviel nach. Wenn man mal annimmt, dass Liebe das Licht ist, so muss es auch eine Finsternis geben... Einsamkeit! Einsamkeit ist die Finsternis!" Abrupt wurden seine Gedanken gestoppt, als er 2 junge Damen seh, die eine Straßenbahn erwischen wollten. Natürlich war Avero gespannt, ob sie es schaffen würden. Es ist immer wieder interessant anzusehen, wie Menschen sich doch bemühen, um Dinge zu erreichen, die beinahe verflogen sind...
    Bei der nächsten Treppe setzte sich Avero für einen Moment hin. Ein großes Laster, welches ihn selbst plagte: Er war Raucher und konnte sich nur seine Zigarretten drehen, wenn er saß. Als er fertig war, zündete er sie sich an und ging weiter seiner Wege. Es war nun etwa gegen Null Uhr und die Menschen begaben sich langsam auf den Heimweg.
    Avero zug gedankenlos weiter und kam schließlich im Park an, in dem er Lucy, seine Hündin an der Leine laufen ließ. Sie konnte nicht sehr gut mit anderen Hunden umgehen und Avero wollte kein Risiko eingehen. So führte er sie an der Leine durch einen abgeschiedenen Teil des Parks und kam schliesslich bei einer kleineren Kirmes vorbei, von welcher ebenfalls viele Menschen kamen. "Sub-Intelligente. Alles Sub-Intelligente. Es ist unter der Woche und die gehen feiern. Müssen die nicht arbeiten?" Es störte Avero eigentlich nicht, dass sie feierten. Es war vielmehr die Tatsache, dass er ein Wochenende zuvor auf einer anderen Veranstaltung sein Geld aus dem Fenster geworfen hatte. Natürlich nur bildlich gesprochen.
    An einer Kreuzung im Park traf er auf einen Mann in Tarnfarben. Im Vorbeigehen meinte Avero etwas wie "Schönes Tier" gehört zu haben und fragte nochmal nach. Aus der einfachen Frage wurde ein Gespräch über Schäferhunde. Da Avero nicht unbedingt auf ein Gespräch aus war, guckte er die meiste Zeit seinen Hund an und achtete nicht darauf, was der freundliche, ältere Herr zu sagen hatte. Er muss ziemlich abweisend gewirkt haben... ohne es wirklich zu wollen. Immer mehr betrunkene Pärchen verliessen die Kirmes und Avero war sowohl neidisch als auch angewidert von den Typen, die es geschafft hatten, "sich ein Anhängsel mitzunehmen". Es waren größtenteils Männer im Alter 20 bis 30, die aussahen, als hätten sie den größten Teil ihres Lebens mit Gewichten an den Armen verbracht. Oberarme, so dick wie Averos Oberschenkel. Dem Inhalt und der Sprache nach, waren die Dinger auf ihren Hälsen nicht zum Denken da, sondern nur, um ein Gas zu transportieren, dass die Augen auf Augenhöhe hielt.
    "Alder bla bla bla diggah bla bla bla" Avero grinste bei dem Gedanken, dass diese Typen eher in der Gosse landen als irgendwo einen Job zu finden, den sie wollen. Mittlerweile hatte Avero das Gespräch mit dem Herren abgebrochen und ging weiter seiner Wege. Eine weitere Zigarette folgte und er fragte sich wieder: "Was haben diese stumpfsinnigen Typen mit Brei im Kopf, was ich nicht habe? Haben Frauen es wirklich nötig, sich einen kostenlosen Bodyguard zu halten, der sie eh nach 4 Tagen wieder verlässt? So eine Sche**se..." Die Zigarette angezündet, ging er weiter seines einsamen Weges.
    Auf dem Weg an einigen betrunkenen Heckenpissern vorbei, zwischen ein paar Bänken durch und er war am Ufer eines Flusses angekommen, welcher durch seine Heimat floss.
    Den Hund von der Leine gelassen, ging Lucy direkt ins Wasser. Avero machte es sich auf der Wiese gemütlich und "genoss" die Stiche der Mücken.
    "Wenn Liebe das Licht ist und Einsamkeit die Finsternis... Dann lebe ich in steter Finsternis, unfähig, in Richtung Licht zu gehen. Ich wurde schon einmal vom Licht geblendet, och ich will es wieder geniessen können. Ich will jemanden haben, der an meiner Seite ist. Jemanden zum reden, zum miteinander Zeit verbringen... Doch Ich lebe in der Finsternis. Egal, wie weit ich gehe, überall, wo ich hintrete, streue ich Finsternis. Egal, wieviel ich nachdenke; Mit jedem Problem, das ich löse, schaffe ich drei Neue. Ich bin in der Finsternis gefangen und doch suche ich nach dem Licht." Nachdem er dies gefühlte 20 mal durchdachte, lief Lucy weg. Sie sah einen Hasen. Avero ging mit der Leine hinterher und machte Lucy, als sie wie immer zurückkam, an die Leine. "Und? Hast du was gefangen?" Eine Frage, die er ihr immer mit einem Lächeln stellte, wenn sie wegrannte.
    Avero setzte sich ins Gras. Eine weitere Zigarette. "Ich will nicht rauchen, doch mein Körper, verzerrt von der Finsternis, will es..." Er hasste das Rauchen, doch er konnte nicht aufhören. Mittlerweile war es gegen 2 Uhr. Avero nahm Lucy und begab sich auf den Heimweg. Zuhause angkommen, setzte er sich einfach wieder vor den PC und schrieb. Schrieb, was er gedacht hat und schrieb, was er gesehen hat.



    Bitte keine Antworten hier drunter.

    (Wenn ihr dennoch Kommentare habt, könnt ihr mir sie genausogut via PM senden. Ich will einfach nur Platz für die nächsten Kapitel haben.)

  • Kapitel 2: Das Bier musste auch mal raus.


    Beinahe einen Monat ist Averos letzte Wanderung her. In der Zwischenzeit hatte er sich von seiner kurzfristigen Einsamkeit erholt und sah nun wieder etwas positiver ins Leben.


    Sein heutiger Weg war anders als seine sonstigen Wege. Er wurde nicht gereizt, genervt oder geärgert; Es war einfach eine Lust, den Weinberg seiner Heimat bei Nacht zu sehen.
    Er packte sich also erstmal seine Tasche: 1 Tennisball für Lucy, 2 Bierdosen für unterwegs, seine Tabakwaren und ein kleines Notizbuch samt Stift.


    Die Tasche gepackt, ging er in den Flur, zog seine Schuhe an, nahm Lucy an die Leine und bewegte sich in Richtung Wohnungstür. Für einen Moment dachte er darüber nach, seinen weissen Hut aufzusetzen, aber Hängen ließ er ihn trotzdem.


    Unten vor der Haustür angekommen, zog Lucy Avero erstmal nach Links, wie sie es eigentlich gewohnt war. Mit einem kaum hörbaren "Hierlang" verdeutlichte Avero ihr, dass er zur Abwechslung mal die andere Richtung erkunden wollte. Sie drehte sich abrupt um und ging an seiner Seite. Avero war stolz, dass Lucy seine Begleiterin war. In einer Seitenstraße mit Grünstreifen ließ er sie ihre Geschäfte machen. Denn Avero wusste, dass es auf dem Weg, den er zu Hause gewählt hatte, nur wenig Grün gab. Einige Meter weiter begann der Abend erst richtig. Avero griff in seine Tasche, nahm sich eine Dose raus und öffnete sie vorsichtig. Er trank einen kühlen Schluck und sah einige Meter vor ihm eine schemenhafte Gestalt. Er erschrak ein wenig, bemerkte aber ein paar Sekunden später, dass es nur ein herunter hängender Ast mit Blättern war, die in der Dunkelheit die Silhuette eines Menschen (oder etwas in der Art) bildeten.
    Avero dachte darüber nach, die Leser seiner Geschichte reinzulegen, indem er etwas in Richtung "Seltsame Kreatur in der Nähe meiner Wohnung entdeckt" schreiben sollte, ließ den Gedanken aber mit einem Schmunzeln im Gesicht ruhen. Immerhin wollte er vor sich hin dichten und keine neue Creepy Pasta erschaffen...
    Gerade als er diesen Gedanken zu Ende dachte, sah er die nächste Merkwürdigkeit, die ihm unerklärlicherweise ein breites Grinsen auf's Gesicht zauberte: 2 junge Damen etwa im Alter von 20 bis 25 Jahren trugen gemeinsam etwas durch die Gegend, das eine Leinwand von 3 mal 2 Metern zu sein schien.
    "Ein seltener Anblick", dachte Avero sich.
    Nicht sehr viel weiter kam Avero an einer abelung an, bei der sein kleiner Bruder in der einen Richtung wohnte, und sein Weg in der anderen Richtung weiter ging. Da es schon spät in der Nacht war, wollte er seinen kleinen Bruder nicht wecken und ging weiter seines Weges. Er setzte sich hin und fröhnte wieder seiner Sucht. Das Bier war mittlerweile leer und Avero entsorgte die Dose "ordnungsgemäß".
    Seine bisherigen Entdeckungen aufgeschrieben, setzte Avero seine Beine wieder in Bewegung.
    Seine Augen erfassten im schwachen Licht der Laternen mehrere Jugendliche und 2 Fahrräder mit weiteren Studentinnen, die sich in seine Richtung bewegten. Die Studentinnen blickten ihn an, als sei er von einem anderen Stern.
    Avero beobachtete, wie die Jugendlichen weiter vorne in eine andere Straße einbogen und sah den Weg nun als "sicher" an.
    Gedankenlos schlenderte Avero weiter den Weg entlang, bis er die Schule eines Freundes aus Kinderzeit sah.
    Linkin Park Songtexte durchströmten seine Gedanken bei der Erinnerung an seinen Kumpel.
    Bei der Zeile "It doesn't even matter how hard you try" aus dem Song "In the end" überkam Avero kurz die Einsamkeit, aber sein Wille war stärker. Er wollte keine Einsamkeit und so dachte er weiter an die Lyrics, um sich abzulenken.
    Wieder ein Stück weiter, ging Avero eine Treppe am Weinberg hoch, machte eine Pause und ging dann weiter. Lucy nutzte die Pausen ebenso. Sie war kein Welpe mehr. Oben auf einer Straße angekommen, schauderte es Avero über den Rücken, denn ihm fiel erst jetzt wieder ein, dass das Sepulkral-Museum oben auf dem Weinberg stand. Er fühlte sich nie wohl in der Nähe von diesem "Ding".
    Für einen Moment stoppte er. Er hörte Musik. Erst aus dem "Wohnstift am Weinberg", was sich als Lüftung heruastellte und anschliessend aus einem der Häuser auf der anderen Straßenseite. Er ging weiter, blickte auf die Uhr und entschied sich, bei nächste Gelegenheit, den Rückweg anzutreten.
    Er drehte sich noch eine Zigarette für den Weg und sah ein Auto, welches 2 mal an ihm vorbeifuhr... langsam...
    Ohne weiter darüber nachzudenken, ging er bei der nächsten Treppe runter.
    Der Weg vom Weinberg nach unten hielt auch noch eine kleine Überraschung parat: Lucy hatte einen Igel entdeckt, ihn abgeschnuppert und sonst in Ruhe gelassen.


    Während des ganzen Weges nach Hause, wollte Avero an die Lyrics von "numb" denken, doch "new devide" und "in the end" vermasselten ihm alles.


    Die letzten 50 Meter:
    kein "numb", "new devide" oder "in the end". Stattdessen pfiff Avero die Melodie von "Come as you are" von "Nirvana", bis er schliesslich zu Hause ankam.
    Dort legte er das noch volle Bier zurück in den Kühlschrank und ging in sein Zimmer.
    Ein recht gedankenloser Spaziergang...


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    Reminder:
    keine Antworten bitte. Wenn ihr Kommentare habt, schickt sie per pm. Ich editier sie dann unter den Post.